Haus Goldschmieding: Südseite mit Freitreppe

Haus Goldschmieding im Ruhrgebiet

2. September 2015 von Alex

Haus Goldschmieding, eingerahmt von einer Parkanlage, ist heute ein Restaurant und um ein Hotel erweitert. Das einstige Wasserschloss liegt im Ortsteil Rauxel der Stadt Castrop-Rauxel.

Einst ein Rittergut und später ein Bau der Lippe-Renaissance, wirkt es heute fast urbanisiert, wäre da nicht wenigstens der Rest eines Wehrturms, der heute noch trutzig dasteht und das einstige Erscheinungsbild ein wenig spiegelt.

Steckbrief Haus Goldschmieding


Standort

  • Land: Deutschland
  • Bundesland: Nordrhein-Westfalen
  • Bezirk: Münster
  • Landkreis: Recklinghausen
  • Gemeinde: 44575 Castrop-Rauxel
  • Koordinaten: 51°32’56.5″N 7°19’15.0″E

Besucherinformationen

Zustand: teilweise erhalten • Wasserschloss

Zugang: Im Außenbereich frei zugänglich

Öffnungszeiten: Außenbereich rund um die Uhr geöffnet

Eintrittspreise: kostenlos

Webseite: keine

Angebote: Hochzeit • Feiern • Tagungen

Museum: keine

Veranstaltungen: keine

Gastronomie: Hotel-Restauran

Unterkunft: Hotel Vienna House

Tourist-Information: Tourist-Information Castrop-Rauxel

Burgen & Schlösser in der Nähe: Schloss BladenhorstSchloss Bodelschwingh


Anreise

Anfahrt Bahn/Bus: Mit dem Bus der Linien 480/482 – Haltestelle Goldschmieding – Castrop-Rauxel. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Auf der B235 bis nach Castrop-Rauxel fahren. In die Dortmunder Str. an der Rennwiese einbiegen und ca. nach 100 Metern links auf den Parkplatz abbiegen. 🔗Routenplaner

Parkplatz Haus Goldschmieding:
Neben der Schlossanlage gibt es einen großen Parkplatz, Heinrichstr. 2 Parking.

Wanderung

Wandern zu den Halden im Ruhrgebiet: Hier findest Du meinen Vorschlag für eine schöne Wanderung zum Haus Goldschmieding.

Porträt Haus Goldschmieding

Kleiner Rundgang

Haus Goldschmieding in seiner heutigen Gestalt besitzt einen fast quadratischen Gundriss. Allerdings stellt das nur die Hälfte des Herrenhauses aus dem 16. Jahrhundert dar. Der Bau war einst rechteckig mit zwei Rundtürmen. An der Nordostecke des Baus befindet sich heute ein Rundturm mit spitzem Kegeldach. Sein Zwillingsturm stand einst an der Nordwestecke.

An der Südseite führt eine kleine Freitreppe in das Innere des Ansitzes. Erwähnenswert: Im Inneren befindet sich ein detailliert ausgeschmückter Steinkamin aus Sandstein – renaissancezeitliche Architektur. Die mittelalterliche Vorgängeranlage von Haus Goldschmieding ist leider nicht erforscht. Das Hauptgebäude mit den beiden Türmen war damals von einem Wassergraben (Gräfte) umschlossen und konnte nur von einer kleinen Vorburg über eine Brücke betreten werden.

Die Vorburg hat sich angeblich über das Areal erstreckt, an dem sich heute ein kleiner, gepflegter Garten, der von den Flachbauflügeln des Hotels eingerahmt ist, befindet. Von dem Wassergraben ist heute nichts mehr zu sehen, da er zugeschüttet wurde. Restauriert wurde Haus Goldschmieding im Jahr 1937. Damals entdeckte man, dass das Haus im Ursprung mit Ziegelmauerwerk errichtet wurde.

Schmuck- und Zierelemente, Kragsteine, Gesims und Rahmen aus Haustein, hatten den Renaissancebau einst geziert. Letzte Zeugen davon wurden in jüngster Vergangenheit vom Gebäude entfernt. Die Freitreppe samt Tür stammt aus der Zeit des Besitzers William Thomas Mulvany – zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Rundturm an der Nordostecke diente einst als Wehrturm und scheint letztes Zeugnis der Anlage des 16. Jahrhunderts zu sein.

Historischer Überblick

Die Namensgebung von Haus Goldschmieding wird auf diesen Lamberg zurückgeführt. Die Übersetzung seines Namens aus dem Mittelhochdeutschen ist wie folgt: Gholt = Holzung / am Walde und Smedinc = Schmiede.

Mittelalter

  • 1275: Haus Goldschmieding, eine befestigter Wohnturm, wird erstmals urkundlich erwähnt. Es geht auf die Herrn von Goldschmieding zurück und gilt als Grenzfeste des Erzbischofs von Recklinghausen. Auf der Urkunde wird ein Lambert von Gholtsmedinc als Zeuge aufgeführt.
  • 14. Jhd.: Haus Goldschmieding geht an die Familie von Alstede. Ein paar Jahrzehnte später erhielt Wilhelm von Ovelacker den Besitz an dem Anwesen.
  • 16. Jhd.: Der Renaissancebau von Haus Goldschmieding entsteht.
  • 1583: Auf Haus Goldschmieding findet die Hochzeit von Johann von Schell und Anna Margaretha statt.
  • 1597: Der Bau des Steinkamins in Haus Goldschmieding wird auf dieses Jahr datiert.

Frühe Neuzeit

  • 1838: Die Freiherren von Schell sitzen mehr als 250 Jahre auf Haus Goldschmieding. Das Anwesen muss an den Gutsbesitzer Friedrich Klönne verkauft werden.
  • 1872: Der Ire William Thomas Mulvany (Gründer der Zeche Erin) kauft das Haus Goldschmieding und lässt eine Rennbahn anlegen.
  • 1894/95: Mulvany lässt größere Umbaumaßnahmen an Haus Goldschmieding vornehmen. Der Zugang über die Freitreppe wird angelegt.

Neuere Geschichte

  • ab 1937: Bei Arbeiten an der Fassade wird der einstige und jetzt zugemauerter Zugang unter dem Putz entdeckt und freigelegt.
  • 1968: Die Stadt Castrop erwirbt das Schloss samt Parkanlage und Rennbahn. Heute beherbergt Haus Goldschmieding ein Restaurant, das durch einen flachen Hotelkomplex ergänzt wurde.

Ausflugstipps in der Umgebung

Wenn Du einen Ausflug zur Haus Goldschmieding machst, dann habe ich noch folgende Tipps zu Freizeitangeboten in der näheren Umgebung für Dich:

  • Wildgehege Grutholz: Kleiner Wildtierpark in Castrop-Rauxel mit Damwild, Sikawild und Pfauen in einem weitläufigen Waldgelände. Ein spannender Tipp für die ganze Familie. Der Zugang ist kostenlos.
  • Schloss Bladenhorst: Der ehemalige Rittersitz von 1266, ist heute ein imposantes Schlossgebäude mit drei Flügeln. Es ist ein typisch traumhaftes, westfälisches Wasserschloss. Zu Oldtimertreffen, Weinfesten und auch zu Gottesdiensten kann die Burg besucht werden.
  • Halde Schwerin: Die Bergehalde Schwerin ist nach der ehemaligen Zeche Graf Schwerin benannt. Mit 151 Metern ist sie der höchste Punkt in Castrop-Rauxel. 24 Stelen bilden auf der Halde eine 10 Meter hohe Sonnenuhr. Der Ausblick von der Halde reicht bis ins Sauerland und auch zu anderen Halden wie den bekannten Tetraeder in Bottrop.

Literatur & Quellen

Angaben zu Baubestand, historische Daten und weitere Informationen:

  • Burgen Aufruhr – Unterwegs zu 100 Burgen, Schlössern und Herrensitze in der Ruhrregion – ISBN: 3-8375-0234-3

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